Ostersonne strahlte überm Pingelhof
Alt Damerow: Ohne die Böller des Schützenvereins aus Matzlow-Garwitz eröffneten am Ostersonntag Museumschefin Kerstin Zimmermann, Bürgermeister Heinz Ullmann und Pingelhof-Vereinschef Hermann Freude die neue Saison auf dem Jahrhundert alten Bauerngehöft. "Der Wetterbericht hatte eigentlich für diesen Tag schlechteres Wetter angekündigt und so wurden einige Absagen getätigt", hieß es vor Ort. Dass Petrus sich nicht an diese Vorhersagen hielt, sondern die Sonne trotz kühler Temperaturen strahlen ließ, wurde von vielen Gästen sehr begrüßt.
Sie kamen nicht nur mit dem Auto oder dem Fahrrad aus der Region; einige hatten sogar hier übernachtet. "Sie reisten mit ihren Wohnwagen aus der Hansestadt Lübeck an und belebten damit wieder eine alte Tradition. Früher kamen viele mit ihren mobilen Hotelzimmern", meinte der einstige langjährige Museumsleiter Rolf Holst. Er ist zwar eigentlich Rentner aber er mischt immer noch ein wenig mit. So natürlich bei der Pingelhof-Späldeel, bei der er die technisch-organisatorischen Fäden in der Hand hält. Die Premiere am Sonntag wurde auf Grund der niedrigen Temperaturen in das angrenzende Blockhaus verlegt, da dieses geheizt werden kann. "Up de Deel wier dat sau kolt", waren sich alle einig, und im Blockhaus hatten die zahlreichen Besucher viel Freude an dem heiteren Stück "Wenn de’ Hussäg’n scheif hängt".
Warm war es auch in der Nähe des Lehmbackofens, der bereits seit einigen Tagen von Bäckermeister Joachim Neckel kräftig beheizt wurde. Die frischen Brotlaibe - vom Vollkorn über Zwiebel- bis zum Mischbrot - gingen weg, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Auch der Kuchen war wie immer sehr gefragt. Joachim Neckel feiert in diesem Jahr übrigens ein kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren ist er der Pingelhofbäcker.
Gleich nebenan rührte Hilde Januscheit in den Schüsseln und tischte Erbseneintopf, Wildgulasch und Bottermelktüffel auf. Auch sie feiert ein kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren kommt sie gemeinsam mit Werner Schüler auf den Pingelhof und bietet nicht nur selbstgekochte Suppen an, sondern auch allerlei aus der Hausschlachterei.
Auch das angekündigte Drehorgelorchester war aus Witterungsgründen nicht vor Ort, stattdessen unterhielt das VaTo-Duo aus Marnitz die Besucher mit einigen Musikrunden zusätzlich. Vater Dieter Pruhs und Tochter Brita sorgten für die richtige Stimmung und so ließen sich einige sogar zu einem Tänzchen animieren.
Von: Michael-Günther Bölsche